Die Hochschulbibliotheken der DDR erwarben auch Publikationen aus dem sogenannten »Nichtsozialistischen Wirtschaftsgebiet«: Fachbücher, belletristische Literatur und Zeitungen. Der Zugang zu diesen Titeln war jedoch streng reglementiert, sie landeten im »Giftschrank«. Auf Publikationen aus dem nichtsozialistischen Ausland konnte in den DDR-Hochschulbibliotheken nicht im Freihandbereich zugegriffenwerden. Sie wurden in abgeschlossenen Bereichen aufbewahrt, im allgemeinen Sprachgebrauch auch als […]
Autor: Studienjahr 1988
Internationale Solidarität – Lösungen für tropisches Bauen
An der Weimarer Hochschule wurde 1985 der WissenschaftsbereichTropen- und Auslandsbau gegründet. Hier sollten Arbeitskräfte für die Sozialistischen Partnerländer der DDR ausgebildet werden. Weimar wurde dadurch führend im Tropenbau der DDR. Der neugegründete Wissenschaftsbereich bestand 1988 aus sechs Personen und war an das Weiterbildungsinstitut für Städtebauund Architektur angebunden. Er kombinierte Aspekte der Architektur, des Bauingenieurwesens und […]
Die Journalistik-Ausbildung im Staatsauftrag
Die Karl-Marx-Universität in Leipzig bildete als einzige Hochschule inder DDR Diplom-Journalisten aus. Hauptziel war die Erziehung derangehenden Pressevertreter zu ideologisch gefestigten und parteitreuen Propagandisten. Der Studiengang Journalistik hatte eine besondere Nähe zum sozialistischen Staat. Voraussetzung für die Zulassung war ein einjährigesVolontariat, etwa in einer Redaktion der Presse, des Rundfunks, des Fernsehens oder des Allgemeinen Deutschen […]
Studienfinanzierung in der DDR – Staatliche Unterstützung für Studierende
Vor finanziellen Schwierigkeiten standen in der DDR die wenigsten Studierenden, da die meisten ein staatliches Stipendium bekamen. Ab 1981 bekamen alle Hochschulstudierenden ein einheitliches, elternunabhängiges Grundstipendium. Zudem war für Direktstudenten die Renten- und Sozialversicherung beitragsfrei. Das Grundstipendium betrug in Magdeburg 200 Mark pro Monat und wurde während des gesamten Studiums gezahlt. Studierende, die sich zum […]
Stipendien – Grundsicherung und Würdigung besonderer Studienleistungen
Studierende im Direktstudium an einer Hoch- oder Fachschule der DDR erhielten ein monatliches Grundstipendium für die Dauer dergesamten Studienzeit. Für besondere Studienleistungen wurden auch Leistungs- oder Sonderstipendien gewährt. Auf Grundlage der »Verordnung über die Gewährung von Stipendien an Direktstudenten der Universitäten, Hoch- und Fachschulen der Deutschen Demokratischen Republik (Stipendienverordnung)« vom 11. Juni 1981 erhielten alle […]
Gemeinsam durchs Studium – Das Seminargruppen-System
Studierende waren in der DDR in festen Seminargruppen zusammengefasst. Diesen kleinsten Struktureinheiten in der Lehr- und Studienorganisation kam eine wichtige politische Rolle im Hochschulsystem zu. Zum sozialistischen Studium hieß es in einer Anweisung des Staatssekretariats für Hochschulwesen der DDR programmatisch: »Die Seminargruppen sollen jeden Studenten zu einem Kämpfer für die Einheit unseres Vaterlandes erziehen, zu […]
Die »Rote Woche« –politisch-ideologischer Start in das neue Studienjahr
Vorträge und Diskussionsrunden mit zentral vorgegebenen Themenstanden am Beginn eines jeden Studiums. Diese offiziell als Vorbereitungswoche bezeichneten Tage wurden von den Studierenden wegen ihrer politisch-ideologischen Ausrichtung auch als »Rote Woche« bezeichnet. Der Ablauf des Studienjahres 1989/90 wurde auf der Grundlage zweier Anweisungen des Ministers für Hoch- und Fachschulwesenvom 14.12.1988 geregelt. Laut dem Plan zum Ablauf […]
Zulassung und Immatrikulation 1989 – Erste Risse im System
Die Immatrikulation an den Hochschulen der DDR lief immer nach einheitlichem Muster und zentralen Vorgaben ab. Im Herbst 1989 zeigten sich aber bereits Erosionserscheinungen im politischen System der DDR. Diese wurden auch beim Studienstart in Karl-Marx-Stadt deutlich. Studienzulassung und Ablauf der Immatrikulation waren in der DDR durch Verordnung des Ministeriums für Hoch- und Fachschulwesen (MHF) […]
Zum Studienplatz per Fünfjahrplan
Die Suche nach einem Studienplatz in der DDR erfolgte individuell –und war doch nur innerhalb der planwirtschaftlichen Staatsziele möglich. Der volkswirtschaftliche Bedarf, die soziale Herkunft und politische Linientreue entschieden über die Bildungschancen. Die Hochschule für Architektur und Bauwesen Weimar (HAB) war eine der bedeutendsten Bildungseinrichtungen in der DDR. Ihr Ruf reichte weit über die Landesgrenze […]
Zulassung und Nichtzulassung – Politische Studienplatzvergabe
Ein Studium in der DDR stellte ein besonderes Privileg dar. Für einen
Studienplatz waren die »richtige« soziale Herkunft, Wehrbereitschaft,
das Bekenntnis zur sozialistischen Weltanschauung und ein gutes Abitur
notwendig.