Tag:Universität Leipzig

Anzeichen von Aufbegehren und Opposition

Das Studienjahr 1988 beginnt mit dem Sputnik-Verbot. Es endet mit dem Blutbad in Peking und der Grenzöffnung zwischen Ungarn und Österreich. Die Unzufriedenheit der Studenten mit dem politischen System der DDR war der Universitätsleitung bekannt. Mehr Agitation sollte Abhilfe schaffen. Das Studienjahr 1988 beginnt mit einem politischen Skandal, der auch in den Hörsälen der Karl-Marx-Universität […]

Ausländer, Freunde, Kommerzstudenten

Für die DDR-Führung war die Welt strikt geteilt: in sozialistische Länder, geführt von der Sowjetunion, und das kapitalistische Ausland. Die Entwicklungsländer sollten den Weg zum Sozialismus noch finden. Aber so einfach war es für die Universität und ihre Studenten dann doch nicht. Etwa zehn Prozent der Leipziger Studenten kamen 1988 aus dem Ausland, die meisten […]

Studentinnen in der Zivilverteidigung

Junge Männer hatten den Sozialismus mit der Waffe zu verteidigen,junge Frauen mussten in der Zivilverteidigung ihre Wehrbereitschaftunter Beweis stellen. Ohne Kampfbereitschaft kein Diplom. In der DDR gab es für junge Männer kaum Möglichkeiten, den Wehrdienst zu verweigern und danach zu studieren. Wer den Dienst ander Waffe verweigerte, musste 18 Monate in der Nationalen Volksarmee (NVA) […]

Leben im Wohnheim –Vierbettzimmer und Mütter-Etagen

Wohnraum war in Leipzig billig, aber Mangelware: Die 22.000 Internatsplätze konnten kaum drei Viertel der Studentenaufnehmen. Die Studentenwohnheime der Karl-MarxUniversität waren für die Sozialpolitik der DDR nicht ausgelegt. Junge, studierende Ehepaare hatten Anspruch auf gemeinsamen Wohnraum, für ledige Studentinnen mit Nachwuchs wurden ganze Stockwerke als Mutter-Kind-Etagen reserviert. Schon während des Studiums schwanger zu werden war […]

Wachteln, Mäuse und Benzin-Rationierung

In der Sektion Tierproduktion und Veterinärmedizin prallten landwirtschaftliche Praxis und sozialistische Theorie aufeinander. Forschung, Lehre und der staatliche Auftrag zur landwirtschaftlichen Selbstversorgung waren in Einklang zu bringen. Schon vor Studienbeginn war die Kollektivbildung im Landwirtschaftseinsatz angesagt. Als Kartoffelsammler, Apfelpflücker und Rübenhackbrigaden waren die jungen Leute auf dem Land begehrt. Nach drei Wochen hatten die Hände […]

Disko und Lyrik –Studentenklubs

Unabhängig vom städtischen Kulturleben organisierten Leipziger Studenten ihre eigene Freizeit. Mancher Kulturabend wie auch dieeinfachen Vergnügungen entsprachen 1988 schon nicht mehrden offiziellen Richtlinien der Politik. Für die kulturellen Aktivitäten der Studenten war die staatliche Jugendorganisation FDJ zuständig. Die in allen Fachrichtungen existierenden FDJ-Gruppen setzten das vielfältige studentische Kulturleben um. Dabei nahmen sich engagierte junge Leute […]

Messe, Konferenzen, Reisekader –Studenten und die Weltoffenheit

Die Leipziger Messe brachte zwei Mal im Jahr ausländische Gästein die Stadt, dafür mussten die Studenten ihre Wohnheimplätzefreiräumen. DDR-Studenten konnten ihrerseits nur in die sozialistischen Länder fahren. Zur internationalen Frühjahrs- und Herbstmesse kamen zahlreiche Gäste aus West und Ost nach Leipzig. Dafür wurde jedes verfügbare Bett in der Stadt gebraucht. Hotels gab es nur wenige, […]

Die Journalistik-Ausbildung im Staatsauftrag

Die Karl-Marx-Universität in Leipzig bildete als einzige Hochschule inder DDR Diplom-Journalisten aus. Hauptziel war die Erziehung derangehenden Pressevertreter zu ideologisch gefestigten und parteitreuen Propagandisten. Der Studiengang Journalistik hatte eine besondere Nähe zum sozialistischen Staat. Voraussetzung für die Zulassung war ein einjährigesVolontariat, etwa in einer Redaktion der Presse, des Rundfunks, des Fernsehens oder des Allgemeinen Deutschen […]